Artenschutzstiftung: Projekte
Borneo - Orang Utan
Orang-Utans zählen zu den am meisten von der Ausrottung bedrohten Menschenaffen. Auf den Inseln in Sumatra und Borneo gibt es nur noch 50 - 60.000 Tausend dieser "Waldmenschen", so ist das Wort "Orang-Utan" zu übersetzen. Hauptbedrohungsfaktoren sind die fortgesetzte Rohdung der Regenwälder zum Holzeinschlag oder zur Anpflanzung von Monokulturen (z.B. Palmöl), die Ausbeutung der Landschaften zum Abbau von Rohstoffen und der (fast) ungebremste Abschuss von Orang-Utan-Müttern, um deren Babys als Haustiere zu halten. Hunderte solcher verwaister Orang-Utan-Babys - häufig beschlagnahmt - gelangen auf Stationen, wo sie in jahrelanger mühevoller Arbeit auf eine Wiederansiedlung in noch intakte Relikt-Regenwald-Gebiete vorbereitet werden.
Beide Vorstände der Artenschutzstiftung (Dr. Matthias Reinschmidt und Dr. Clemens Becker) besuchten auf früheren Reisen nach Borneo solche Orang-Utan-Stationen, die unter der Leitung und Koordination des Niederländers Willie Smits stehen, der sich seit Jahrzehnten dem Schutz der Orang-Utans widmet und schon über 600 Tiere in die Natur zurück gebracht hat. Die Menschenaffen durchlaufen auf den Stationen gewissermaßen die Kinderkrippe und Grundschule bis hin zum "Abitur", d.h. werden zunächst von indonesischen "Kindermädchen" mit der Flasche aufgepäppelt, mit dem Urwald und der natürlichen Nahrung vertraut gemacht und dann in kleinen Sozialgruppen im Alter von 7 - 8 Jahren ausgewildert.
Es ist unserer Artenschutzstiftung ein großes Anliegen, auch für unsere bedrohten "Verwandten" Unterstützung zu leisten. Willie Smits besuchte im Frühjahr 2018 den Zoo Karlsruhe und konnte einen ersten Scheck zur Unterstützung der Kobus- Auffang- und Aufzuchtstation in Ost-Borneo (Yayasan Penyelamatan Orangutan Sintang) in Empfang nehmen. Im Zoo Karlsruhe wird das Erhaltungszuchtprogramm EEP für die Orang-Utans durch Dr. Clemens Becker seit den 80er Jahren koordiniert.